Berichte von 09/2023

Waterton Lakes National Park

Freitag, 01.09.2023

Nach einer langen Fahrt durch flaches Prärieland gelangten wir wieder in eine völlig neue landschaftliche Gegend: Wateron-Lake, Nationalpark, ein höher gelegener Natioanlpark. Im Zentrum liegt der underschönerSee, umrahmt von hohen, teilweise bewaldeten Bergen und einer ganz besonderen Pflanzenwelt.

 

Nicht umsonst zog diese malerische Gegend schon vor hundert Jahren Touristen an. Das "Prince of Wales", ein altertümliches, sehr nobles Hotel, ursprünglich für den Besuch des englischen Königs Edward gebautes Hotel trohnt eindrücklich auf einem Hügel.

 

Der König selber besuchte es dann doch nie, aber der Geist der hochherrschaftlichen Sitten und Gebräuche weht immer noch durch das edel ausgestattete Establishemnet, inkusive schottisch gekeideten Bediensten. Natürlich mussten wir uns da auch einen afternoon tea genehmigen.

Am nächsten Tag machten wir eine sehr schöne Wanderung durch fast geisterhafte Wälder zu einem Wasserfall beim Akaminha-Pass an der Grenze zwischen Alberta und British Columbia.

Schwarze Baumgerippe zeugten von einem früheren Waldbrand, aber am Boden wuchs bereits wieder neues Grün und zeigte, wie sich die Natur von selber wieder regeneriert.

 

Zum Abschluss durften sich die müden Füsse bei einem Bad im kühlen See erholen.

 

Auf dem Weg nach `Writing on Stone‘

Samstag, 02.09.2023

Nach einer langen Fahrt durch weites Prärieland fanden wir den Weg zu einer Hutter-Siedlung,

 

die uns unter der Führung einer eifrigen, freundlichen Bewohnerin spontan gezeigt wurde. Die Hutter leben nach den Prinzipien der ersten Urchristen ein sehr streng geregeltes, gemeinschaftlich organsisiertes Leben. Die Menschen kleiden sich noch wie vor 150 Jahren in Deutschland oder der Schweiz und auch viele ihrer Gepflogenheiten, beispielsweise die strikte Trennung zwischen Männern und Frauen mutet sehr anachronistisch an. Gleichzeitig nutzen sie aber durchaus modernste Technik in der Landwirtschaft und in ihren blitzsauberen, neugebauten Häusern. Aus Pietätsgründen machten wir keine detaillierten Fotos, aber die Erinnerung an diesen Besuch war sehr nachhaltig und eindrücklich.

Ein paar Fahrstunden weiter tauchten wir in eine ganz andere Landschaft und kulturelle Vergangenheit ein: Writing on Stones, eine fast magisch anmutende Umgebung, die den Blackfoot-Indianern seit geraumer Zeit als heilige Stätte dient.

In den Stein geritzte Felszeichnungen zeugen von Geschehnissen in der Gegend an der Grenze zwischen Kanada und Amerika, z.B. einem Kampf zwischen zwei Stämmen, in dem bereits Gewehre zum Einsatz kamen.

Beim Wandern durch die bizarren Felsformationenen spührten wir immer wieder die Kraft dieses besonderen Ortes. Immer wieder gaben Felsen den Ausblicke auf den Milk River den Spender allen Lebens frei, der in den USA entspringt, durch Kanada fliesst und letzlich wieder in den USA in den Missisippi mündet. 

Durch die Wildnis zum Etherton Creek und zu unserem letzten Campground vor Calgary

Sonntag, 03.09.2023

In den letzten zwei Tagen mit unserem Wohnmobil näherten wir uns den Rocky Montains. Dabei führte uns der Weg durch einsame, wunderschöne Gebirgstäler. Im Abendlicht und durch teilweise strömenden Regen, erhaschten wir die ersten Ketten der imposanten Rocky Montains.

Die zweitletzte Nacht verbrachten wir dann bei nass-kaltem Wetter im Etherton Creek Campground. Der Temperaturunterschied zum heissen, wüstenähnlichen Klima mit über 32° (das uns sogar zu einem Bad im Fluss verleitete) hätte grösser nicht sein können und die garstigen Bedingugnen liessen den bevorstehenden Abscheid vom Wohnmobil weniger schwer erscheinen.

Rückgabe Wohnmobil und Übernahme Mietauto in Calgary

Dienstag, 05.09.2023

Unsere letzte Nacht im Wohnmobil verbrachten wir auf dem Bow Riverside Camground in Cranbrook. Dort fanden wir alles vor, um unser fahrbares Heim sauber zu putzen, unsere  Wäsche zu waschen 😮 und das Wohnmobil schliesslich tiptop  in Calgary abzugeben und für die letzte Woche ein Mietauto zu fassen.

Banff

Dienstag, 05.09.2023

Nach der Rückgabe unseres Wohnmobils in Calgary und dem "Umstieg" auf ein Mietauto (das kleinste Modell, das überhaupt zur Verfügung zu stehen scheint, einen Chevrolet) fuhren wir bei immer noch regnerischem Wetter los Richtung Banff. Um uns in der Kälte etwas aufzuwärmen. Besuchten wir die Upper Hot Springs. Im rund 40° warmen Wasser war das schnell geschafft 🙂!

 

Nach der ersten Nacht wieder in einem Hotelbett in der Brewster Montain Lodge, erkundeten wir das Touristenstädtchen, wobei wir in den diversen "Gift-Shops" zwischendurch Schutz vor Wind und Regen suchen mussten.

Emerald Lake und Yoho National Park

Donnerstag, 07.09.2023

Von Banff aus fuhren wir in für uns kurzen 1 1/2 h zum Emerald Lake. Nur schon die Fahrt hoch zum See war landschaftlich ein Traum. Und was wir dort zu sehen bekamen, nahm uns fast den Atem.

Der smaragd-grüne See, die bezaubernde Landschaft und die herrliche Bergkulisse sind fast kitschig schön. Wir freuten uns, hier in der Emerald Lodge eine Nacht in einer sehr heimeligen Suite mit eigenem Chemine und direktem Blick auf den See zu verbringen. Natürlich wollten wir uns ein gemütliches Chemineefeuer nicht entgehen lassen.

Am nächsten Morgen genossen wir die Ruhe und die Natur bei einer Wanderung rund um den Lake.

Auf der Fahrt nach Lake Louise entschlossen wir uns, im Yoho Natonal Park den Takakkaw Wasserfall anzuschauen. Mit seinen über 100 Metern Höhe entsprach auch dieses Naturschauspiel kanadischen Dimensionen!

Wir erlebten ein unbeschreiblich schönes Tal mit zwei prächtigen Flüssen: dem Yoho River und dem Kicking Horse River, welche sich hier vereinigten.

 

Lake Louise mit Lake Morraine

Freitag, 08.09.2023

Nach dem wunderbaren, fast verwunschenen Lake Emerald erwarteten uns in Lake Louise weitere Höhepunte mit wunderschönen Seen, eingebettet in eine imposante Berglandschaft.

 

Das erste Nachtessen genossen wir in einem ehemaligen "Bahnhof-Restaurant", das sehr stilgerecht und stimmungsvoll hergerichtet war. 

Wie die früheren Wagons aussahen und wie komfortabel es in den damaligen Speisewagen zu und her ging konnte man beim hineinspähen in die stillgelegten Eisenbahnwagen erahnen. 

Am nächsten Tag wollten wir den Lake O Hara besuchen, ein Unterfangen, das sich dann aber leider als unmöglich erwies, da die strikt limitierten Plätze im Ortsbus alle ausverkauft waren.

Etwas enttäuscht unernahmen wir ein Alternativ-Programm, das sich aber schlussendlich als genaus so schön erwies: 

         

Ganz frech haben wir es gewagt 😎 das berühmte Fairmont Chateau Lake Louise auch von innen anzuschauen. Das Angebot an edelsten Läden übertraf dasjenige von Lake Louise Village bei weitem! Leider haben wir nichts gekauft 😇!

Vom Lake Louise aus wanderten wir rund 1 1/2h auf einem Bergpfad mit wunderschönem Ausblick auf den Lake Louise

zum Tea-Haus am Agnes-Lake. Auf dem Weg kamen wir noch am Mirror Lake vorbei, der seinem Namen alle Ehre machte.

Mit einer spektakulären Aussicht empfing uns der Agnes Lake und mit seinem prächtigen Farbenspiel und Spiegelungen entschädigte er uns für alles.

Die einfache, aber köstliche Bewirtung im Tea House dort oben trug das übrige zu einem gelungen Ausflug bei.

Für den nächsten Tag hatten wir uns den Lake Moraine vorgenommen: diesmal klappte es mit der im voraus getätigten Reservation für den Bus (auch diese Strasse ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt). Trotzdem waren wir erschlagen von der Touristenmasse die sich vor dem wunderschönen Bergpanorama für Fotos in Pose stellte.

Zum Glück fanden wir auch hier einen Ausweg: eine Wanderung zum Lake Consolation, auf einem einsamen, ruhigen Pfad, der uns einmal mehr mit einer prächtigen Landschaft belohnte.

Leider war der Zugang zum See nur mit klettern über gewaltige Felsbrocken möglich, welche mit den Lawinen und den Rückgang des Permafrost von den steilen Felshängen hinunterstürzen.

Zwischen den Felsen haben sich zwei niedliche Geschöpfe gefunden.

Eines der meist fotographierten Sujets in Kanada ist die Eisenbahnstrecke entlang dem Bow River von der Morant's Curve aus. Wir hatte das Glück gar nicht lange auf eine der hunderte von Metern lange Güterbahnkomposition warten zu müssen.

 

Den Abschluss des Tages bildete eine Seseelliftfahrt (Horror für Brigitte!) zur Mittelstation des Whitehorn (2637 m).

Die Fahrt und der Aussichtspunkt über Lake Louise versprach eigentlich auch "Bear-Viewing". Doch die Bären fühlten sich wohl von den massiven Arbeiten mit Baggern und Planierungsfahrzeugen für die Skipisten gestört und liessen sich nicht blicken 😕.

Im Abendlicht erschienen die Rocky Montains und der Lake Louise nochmals in einem ganz anderen Bild.

 

Über eine der schönsten Strecken den Icefields Parkway von Lake Louise nach Jasper

Montag, 11.09.2023

Als wir uns voller guter Erinnerungen und wunderschöner Bilder der letzten Tage in Lake Louise auf die Strecke des Icefields Parkway nach Jasper begaben, konnten wir noch nicht ahnen, dass uns unsere Fahrt nochmals durch weitere eine unglaublich schöne und wilde Gegend mit einem ganz anderen Charekter führen würde.

Prägend war natürich die Kulisse der mächtigen Felsberge die links und rechts der Strasse aufragten. Nicht umsonst tragen sie den Namen "Rocky Mountains".

Im strahlenden Sonnenschein unter blauem Himmel traten die verschiedenen Farbnuancen der verschiedenen Gesteinsschichten sehr markant zu Tage. Links der Strasse breitete sich die trockene, herbstlich gefärbte Auenlandschaft des Bow-Rivers aus.

Die vielen View-Points bremsten unser Vorankommen zwar, aber jeder einzelne war einen Halt wert.

Der erste galt dem Peyto Lake: Das besondere Türkisblau dieses Gletschersees ist einfach umwerfend!

Im Mystaya Creek wurde uns einmal mehr die unglaubliche Kraft des Wasser vor Augen geführt. Über Jahrhunderte hat sich der Fluss hier durch Felsen und Gestein seinen Weg gebahnt und dabei bizarre Felsskulpturen hinterlassen.

Beim Icefields Center bot sich ein grossartiger Blick auf das Colombia Ice-Field und den Althbasca-Glacier. Entsprechend gross war die Menschenmenge, die sich diesen touristischen Leckerbissen nicht entegehen lassen wollte. Aber man kann es gut verstehen: wir waren ja auch Teil von ihnen!

Der Athabasca-Fall beeindruckt durch seine Breite und die vielen Strudel, die sich in zwischen den Felsspalten bilden.

 

Zum Abschluss: Jasper und das Gingerbread Blockhaus

Montag, 11.09.2023

Etwa eine halbe Stunde ausserhalb von Jasper gelangten wir zu unserer zweitletzten Station: der Gingerbread-Lodge einem urgemütlichen, kanadischen Fereinhaus, in dem wir uns für die letzten drei Tage ausruhten, lasen, malten und unsere Siebensachen ordneten.

Auf einer abendlichen Fahrt zu den Miette-Hot Springs machten wir einen letzten Versuch, doch noch einen Bären zu erspähen, was uns aber leider nicht gelang. Herr und Frau "Bär" scheinen sich nicht jedermann zu zeigen, was wir durchaus respektieren.

Jasper bietet als Ort selber keine besondere Attraktion, ist aber Zentrum und Ausgangspunkt für zahlreiche touristische Aktivitäten.

 

Calgary und der Abschied von Kanada

Donnerstag, 14.09.2023

Nach rund acht Wochen sind wir bei unsere letzten Station in Calgary Downtown angelangt. Eben haben wir unser Mietauto am Flughafen abgegeben. 

 

 

Morgen werden wir wieder in Zürich ankommen. Was mag uns wohl zu Hause erwarten? Was uns immer bleibt, sind unvergessliche schöne Momente, Begegnungen und das Erlebnis einer fantastischen, vielfältigen Natur.

Es bleibt uns zu hoffen, dass all diese einzigartigen Naturphänomene trotz der bedrohlichen Einflüsse des Klimawandels überdauern und bestehen bleiben werden

Wir haben ein Land mit ausserordentlich freundlichen Menschen und Grosszügigkeit in jeglicher Hinsicht erlebt. Die Weite des Landes und der fast unermessliche Platz für alle, scheint sich auch in der Mentalität niederzuschlagen.

Wir freuen uns aber auch wieder auf die Nähe und Verbundenheit mit den uns lieben Menschen in der Schweiz.

Mit diesem letzten Blog verabschieden wir uns und danken allen, die uns mit dem Lesen unseres Reiseblogs begleitet haben.